Die Gartensaison geht so langsam wieder los und die Saatguttütchen werden durchwühlt.
Dabei sieht man das eine oder andere Saatguttütchen an, und stellt womöglich fest, dass es schon abgelaufen ist.
Ein Teil der Hobbygärtner wird sich nun fragen „Keimt das noch“ ? Oder vielleicht wird die Internet-Suchmaschine befragt mit “Saatgut abgelaufen” oder alternativ “abgelaufenes Saatgut verwenden” ?
Ein anderer Teil der Hobbygärtner wird wohl eher für sich beschließen lieber ein neues Saatgut zu kaufen.
Wenn DU zum ersteren Teil der Hobbygärtner dazu gehören möchtest dann bist Du genau bei mir hier richtig.
Aber woher will man jetzt wissen, ob das abgelaufene Saatgut verwendet werden kann ?!
Ein ganz klare Antwort: Klar, kann es noch verwendet werden.
Und ob dein Saatgut noch keimt kannst du testen indem du eine Keimprobe machst.
Bei ordnungsgemäßer Haltung wird das Saatgut nicht schlecht, sondern es lässt lediglich die Keimfähigkeit nach. Ein großer Teil des Saatgutes hält sich länger als man glaubt.
Wie lange sich das unterschiedliche Saatgut hält, werde ich noch in einen separaten Beitrag verfassen.
Aber was ist eine Keimprobe ?
Mit einer Keimprobe prüfst du dein Saatgut auf Keimfähigkeit.
Das heißt, wenn dein Saatgut noch keimt, also Keimlinge entwickeln, weißt du wie gut dein Saatgut noch keimfähig ist.
Wie du deine eigene Keimprobe vornimmst, erfährst du weiter unten.
Gute oder schlechte Keimqoute ?
Ob du eine gute oder schlechte Keimqoute hast, lässt sich ganz einfach errechnen.
Ein Beispiel
Du säst 10 Paprikasamen aus. Tatsächlich gekeimt sind 4 Paprikasamen
Dann rechnest du wie folgt: 4 / 10 x 100 = 40 %
Dein Saatgut hat somit derzeit eine Keimqoute von 40 %.
Das spricht jetzt nicht mehr für einen Top-Saatgut.
Aber hey, wenn du deine Saatguttütchen aufbrauchen möchtest dann passt es doch.
Denn du bekommst ja dann schonmal 4 Pflänzchen.
Und natürlich pflanze ich diese dann auch ein.
Ich bringe es eh irgendwie nie über das Herz, meine Pflänzchen auf den Kompost zu entsorgen.
Jetzt heißt es aber . . .
Die Keimprobe machen
Ich zeige Dir heute zwei Varianten, wie Du in nur 3 Schritte Dein Saatgut auf Keimfähigkeit prüfen kannst.
Variante 1
Schritt 1
Wattepads mit Wasser gut befeuchten
Anschließend legst Du das Wattepad auf einen kleinen Teller.
Dann legst Du das Saatgut auf das Wattepad auf und drückst es vorsichtig an.
Jetzt besprühst Du es nochmal vorsichtig mit etwas Wasser.
Anschließend steckst du den Teller in eine durchsichtige Plastiktüte und stellst es an einen hellen Ort (Beachte jedoch die Keimtemperatur).
Die Keimdauer variiert von den einzelnen Gemüsesorten von 3 Tagen bis 14 Tage oder sogar noch länger.
Schritt 2
Ab jetzt heißt es WARTEN und gelegentlich nachsehen ob die Wattepads noch feucht genug sind, damit das Saatgut gut keimen kann.
Schritt 3
Sollten deine ersten Keimlinge ersichtlich sein, dann heißt es – FREUEN – und zeitnah vorsichtig umpflanzen.


Variante 2
Schritt 1
Wattepads mit Wasser gut befeuchten.
Anschließend legst Du das Wattepad in eine kleine durchsichtige Aufbewahrungsbox.
Dann legst Du das Saatgut auf das Wattepad auf und drückst es vorsichtig an.
Jetzt besprühst Du es nochmal vorsichtig mit etwas Wasser.
Anschließend verschließt Du es mit dem Deckel und stellst es an einen hellen Ort (Beachte jedoch die Keimtemperatur).
Schritt 2
Ab jetzt heißt es ABWARTEN.
Nach ein paar Tagen lüftest Du gelegentlich kurz, indem du den Deckel gelegentlich auf und zu machst. Dabei siehst Du bitte nach ob das Wattepad noch genügend Feuchtigkeit hat.
Die Keimdauer variiert von den einzelnen Gemüsesorten von 3 Tagen bis 14 Tage oder sogar noch länger.
Schritt 3
Keimlinge schon da ? Dann heißt es freuen und sich für den Umzug, also das umpflanzen vorzubereiten.

Mein ultimativer Sale-tipp
Aber Psssst …….
Oft werden die Saatguttütchen kurz vor Ablauf des MHD bis zu 70 % reduziert.
Wer jetzt auf kein bestimmtes Saatgut aus ist oder einfach mal sich etwas anderes in den Garten pflanzen möchte, der ist damit gut bedient.
Oft werden dabei Samen entdeckt, die einem so vielleicht zu teuer wären oder Samen die man jetzt so gar nicht auf seinen “Garten-Bildschirm” hatte. Auch Gartenanfänger kommen hier nicht zu kurz.
Bei welchem Saatgut es sich wirklich lohnt noch zu zuschlagen aufgrund der langen Keimfähigkeit, darüber werde ich noch einen separaten Beitrag schreiben.
Ein Tipp aber schon vorweg, bei Tomaten, Paprika, Kürbis lohnt es sich.
Ich werde dieses Jahr eine Keimprobe bei meinen Auberginen machen, da ich letztes Jahr leider eine so schlechte Keimquote hatte. Falls Ihr Auberginen anbauen möchtet, dann schaut doch gerne bei meinem Beitrag – Auberginen anbauen – vorbei.
Viel Spaß beim Gärtnern, wünscht euch

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